Drucken mit dem iPad: ohne USB-Anschluss für den Drucker gar nicht so einfach

Drucken mit dem iPad ist zunächst eine Herausforderung: Es fehlt der USB-Anschluss. Also sind die Daten erst einmal auf den PC oder Mac zu senden oder Sie brauchen einen Drucker, der sich direkt vom iPad aus ansteuern lässt. Das Drucken erfolgt dann per WLAN (WiFi) oder über das Internet. Doch ein neuer Drucker kostet Geld. Das Drucken mit dem iPad geht kostenlos, wenn Sie einen der nachfolgenden Hinweise umsetzen.

Das Drucken mit dem iPad erfordert eine spezielle Drucker-Lösung
Für das Drucken mit dem iPad hilft ein Drucker mit USB-Anschluss nichts, sofern er nicht noch zusätzlich eine Bluetooth-, WLAN- (WiFi) oder Ethernet-Schnittstelle anbietet.

Die fehlende USB-Schnittstelle zwingt also zur Suche nach einer im Idealfall kostenlosen und möglichst zeitsparenden Alternative. Der vorhandene Drucker wird dabei für das Drucken von iPad-Inhalten genutzt. Die Daten sind dazu zunächst vom iPad an den PC oder Mac mit dem angeschlossenen Drucker zu übertragen. 

So drucken Sie Daten vom iPad auf Ihrem USB-Drucker
Diese Verfahren zur Datenübertragung stehen Ihnen dabei zur Auswahl:

  • Schicken Sie sich selbst eine E-Mail. Die zu druckenden Dateien aus dem iPad versenden Sie im Anhang.
  • Legen Sie einen Onlinespeicher an und übertragen Sie die Daten dorthin. Anschließend greifen Sie vom PC oder Mac aus darauf zu und drucken die Daten aus. Zu empfehlen ist zu diesem Zweck DropBox, da sich die Daten hier automatisch synchronisieren lassen.
  • Schließen Sie das iPad an den PC an und übertragen Sie die Daten per iTunes auf den PC sofern das möglich ist. Anschließend drucken Sie die Daten auf dem PC aus.
  • Webseiten, Bildschirmkopien oder Dokumente, für den es auf dem PC/Mac keine entsprechende Anwendung gibt, können Sie in das PDF-Format "drucken" und dann die PDF-Datei an den PC oder Mac übertragen.
  • Das Drucken über die Cloud ist eine technisch machbare Lösung, sofern das betreffende Cloud-Angebot eine App für das iPad anbietet oder die Bedienung über das iPad erlaubt. Hier sollten Sie jedoch warten bis das Cloud-Printing für den Massenmarkt ausgereift genug ist statt wie bei einem großen Teil der Anbieter im Betastadium.

Nachteile der kostenlosen Verfahren zum Drucken mit dem iPad
Diese Verfahren haben allerdings ihre Grenzen, denn zum Beispiel ist die Größe eines Dateianhangs bei E-Mails auf einige MB begrenzt. Ein kostenloser Onlinespeicher stellt Ihnen mit mindestens 2 GB bis hin zu 50 GB allerdings ausreichend "Druckerpuffer" zur Verfügung.

Der wichtigste Nachteil ist aber der Zeitverlust. Es sind zusätzliche Arbeitsschritte erforderlich. Sie müssen das iPad aus der Hand legen und zum PC oder Mac gehen, um dort auszudrucken. Und das Übertragen größerer Dateien auf einen Onlinespeicher kann zur Geduldsprobe werden.

Drucken mit dem iPad per App und dazu passendem Drucker
Stehen Sie vor dem Kauf eines neuen Druckers, sollten Sie die iPad-Anbindung berücksichtigen. Etliche Drucker-Hersteller bieten zum direkten Drucken mit dem iPad oder iPhone kostenlose Apps an. Beachten Sie jedoch beim Kauf unbedingt, welche Drucker zu diesen Apps auch kompatibel sind. 

Eine Übersicht der Hersteller und Apps finden Sie in der folgenden Tabelle:

Hersteller Bezeichnung der App Sonstiges
Brother iPrint&Scan Android-Version ebenfalls verfügbar 
Canon Easy Photo-Print for iPhone
HP HP iPrintPhoto
Konica-Minolta PageScope Mobile  

für bizhub-Multifunktionsgeräte,
erlaubt auch das Einscannen    

Die Anbindung der Drucker erfolgt per WLAN (WiFi), ist aber auch per Bluetooth realisierbar. Das Drucken funktioniert nicht immer reibungslos, es kann Schwierigkeiten mit dem Erkennen der Geräte geben und nicht alle Funktionen eines Druckertreibers für den PC werden unterstützt. Zum Beispiel kann die Auswahl des Papierformats fehlen. Neben den Hersteller-seitigen Apps gibt es auch kostenpflichtige Apps wie ePrint (2,39 EUR) und AirSharing HD (7,99 EUR). 

AirSharing HD erlaubt das Drucken mit dem iPad auf Druckern im WLAN (WiFi), die an einen Mac angeschlossen und freigegeben sind. Für PC-Anwender lohnt sich die App daher nicht, außerdem wurden bei einem Test von pcmag.com  beim Ausdruck von Office-Dokumenten der linke Rand abgeschnitten. 

ePrint hatte in diesem Test einige Probleme beim Erkennen der angebotenen Drucker. Der Hersteller weist darauf hin, dass Tintenstrahldrucker von Brother, Canon, Lexmark und Samsung nicht erkannt werden. Das heißt allerdings nicht, dass die Erkennung bei Druckern aller anderen Hersteller funktioniert. Probieren Sie das Drucken mit dem iPad und Ihrem Drucker daher bei Interesse zunächst einmal mit der kostenlosen Version "ePrint Free" aus. 

Drucken mit dem iPad per Internet und ePrint-Drucker
Eine Variante der App-Lösung ist noch das Drucken mit dem iPad über einen Internetdrucker. Das ist ein Drucker, dem Sie über seine Internetadresse eine E-Mail senden können. Der Anhang wird dann ausgedruckt.

Die Firma HP bietet mittlerweile mehrere solche Drucker mit dieser dort als ePrint bezeichneten Funktion an. Das ist nicht nur für das iPad oder iPhone interessant, denn Sie können damit praktisch von jedem Ort der Erde mit Internetanschluss drucken – und zwar auch mit jedem Smartphone, das E-Mails versenden kann. 

Bezugsquellen und weitere Informationen
Alle genannten Apps erhalten Sie über iTunes, bei den Hersteller-Apps sind dort auch die Links zu deren Webseiten und Listen der kompatiblen Drucker zu finden. Weitere Informationen zu ePrint finden Sie im ePrint Center von HP