Vermeiden Sie Datenverluste beim Server-Neustart

Ob Software-Update oder hängender Dienst - von Zeit zu Zeit muss ein Windows-Server einfach neu gestartet werden. Wenn Sie bei diesem Server-Neustart jedoch falsch vorgehen, drohen Ihnen korrupte Datenbanken oder Dateiverluste bei eingeloggten Netzwerk-Benutzern. Mit den folgenden vier Tipps können Sie genau das verhindern.
1. Informieren Sie die Benutzer mindestens 1 Stunde vor dem Server-Neustart
Grundsätzlich sollte Ihr Server nur außerhalb der regulären Arbeitszeiten neu gestartet oder heruntergefahren werden. So bekommen Ihre Mitarbeiter nichts davon mit. Treten aber unvorhersehbare Probleme auf, ist ein von langer Hand geplanter Neustart nicht möglich.
In diesem Fall informieren Sie zunächst unbedingt die Benutzer Ihres Netzwerks. Schreiben Sie den Benutzern am besten eine Rundmail und geben Sie konkrete Instruktionen wie z. B.: "Der Server wird um 16.30 Uhr neu gestartet. Bitte beenden Sie zu diesem Zeitpunkt sämtliche Anwendungen mit Zugriff auf den Server. Ab ca. 16.40 Uhr ist der Server wieder erreichbar."
Vergessen Sie nicht, auch Ihre Administrator-Kollegen zu benachrichtigen. Ansonsten schlagen diese möglicherweise Alarm, da der Server nicht mehr erreichbar ist. Eine zuverlässig informierte Abteilung erspart Ihnen übrigens auch lästige Support-Anrufe: Denn wenn plötzlich die Warenwirtschaft nicht mehr funktioniert, greifen die meisten Mitarbeiter sofort zum Telefon und belästigen Sie.
2. Prüfen Sie die noch geöffneten Netzwerk-Dateien
Trotz aller Rundmails wird es aber immer Kollegen geben, die vergessen, Dateien zu schließen. Bevor Sie jetzt einen Server-Neustart durchführen, spüren Sie noch alle geöffneten Dateien in Netzwerk-Freigaben auf. Beim Herunterfahren werden diese Dateien nämlich einfach geschlossen und das führt unweigerlich zu Datenverlusten!
Schritt 1: Öffnen Sie die Computerverwaltung über "Systemsteuerung" -> "Verwaltung" -> "Computerverwaltung".
Schritt 2: Im Knoten "System" -> "Freigegebene Ordner" -> "Geöffnete Dateien" finden Sie alle Verzeichnisse und Dateien, die derzeit noch von Benutzern geöffnet sind. Der Spalte "Zugriff durch" entnehmen Sie auch den verantwortlichen Benutzer. Benachrichtigen Sie diesen Benutzer.
Im Notfall schließen Sie die Dateien mit der rechten Maustaste. Eine Anzeige der geöffneten Dateien erhalten Sie übrigens auch mit dem Konsolen-Befehl net file.

3. Schließen Sie laufende Datenbankanwendungen
Vor dem Server-Neustart schließen Sie auch alle Datenbankanwendungen. Besonders Warenwirtschaftssysteme bringen eigene Datenbank Management Systeme (DBMS) mit sich, die Sie zuvor per Hand oder mittels spezieller Skripte herunterfahren müssen. Falls Sie sich unsicher sind, prüfen Sie dies unbedingt im Handbuch zur Datenbankanwendung. Ansonsten riskieren Sie korrupte Datenbanken.

4. Nutzen Sie den Shutdown.exe-Befehl
Sind alle Anwendungen geschlossen, führen Sie den Server-Neustart aus. Das erledigen Sie aber nicht wie bisher über "Start" -> "Herunterfahren", sondern ab Windows Server 2000 mit dem Tool Shutdown.exe. Mit diesem Tool nehmen Sie den Neustart bequem von Ihrem Windows XP-System aus der Ferne vor.

Gehen Sie wie folgt vor:

Schritt 1: Starten Sie auf Ihrem Client oder auf dem Server das Shutdown-Tool über "Start" -> "Ausführen" -> "shutdown /i".

Schritt 2: In der sich öffnenden grafischen Oberfläche wählen Sie über "Hinzufügen" den Server aus, den Sie herunterfahren möchten. Aktivieren Sie außerdem die Benutzerbenachrichtigung, um zusätzlich mögliche lokal angemeldete Benutzer auf dem System zu informieren.

Geben Sie unbedingt auch einen Grund des Neustarts für die Ereignisprotokollierung an. So können Sie oder Ihre Kollegen später in der Ereignisanzeige genau nachvollziehen, wann und vor allem warum der Server neu gestartet wurde. Das hilft bei der Analyse von Fehlern.