Browser-Befehle: Die geheimen Schalter für den Internet Explorer

Ihr Browser kann mehr als er Ihnen auf der Oberfläche zeigt. Es gibt Schalter und Parameter für den Internet Explorer, mit denen Sie eine Webseite direkt aufrufen, zur Fehlersuche die Add-Ons abschalten oder die Anzeige beeinflussen. Lernen Sie die wenig bekannten Schalter für die Eingabeaufforderung kennen und erfahren Sie, wie Sie den Internet Explorer per Stapeldatei aufrufen.

Wie die Schalter und Parameter für den Internet Explorer funktionieren

Der Start des Internet Explorers lässt sich über angehängte Schalter und Parameter beeinflussen, von denen es über ein Dutzend gibt. Das funktioniert wie bei den Ihnen vielleicht noch bekannten DOS-Befehlen bzw. den heutigen Kommandos an der Eingabeaufforderung von Windows.

Dabei geben Sie zuerst den Programmnamen iexplore.exe des Internet Explorers an. Dahinter schreiben Sie durch eine Leerstelle getrennt einen Parameter wie eine Webseite, die Sie aufrufen möchten. Diese Angabe lässt sich mit einem Schalter wie -k kombinieren oder auch nur der Schalter eingeben. Hier ein paar Beispielkommandos:

  • iexplore www.experto.de
  • iexplore -k
  • iexplore -k www.experto.de

Wo und wie Sie die Schalter und Parameter eingeben

Die Schalter und Parameter geben Sie zusammen mit dem Programmnamen des Internet Explorer im Ausführen-Feld von Windows oder bei Windows Vista und 7 auch im Feld "Programme/Dateien durchsuchen" des Start-Menüs ein.

Rufen Sie also zum Beispiel "Ausführen" mit der Tastenkombination Windows-Taste + R oder Strg + Esc auf und tippen Sie iexplore www.experto.de gefolgt von der Eingabetaste. Sofort wird der Internet Explorer mit der Webseite von Experto geladen.

Tipp: Da der Internet Explorer das www. auch automatisch ergänzt, reicht schon die Eingabe von iexplore experto.de aus.

Eine solche Eingabe ist praktisch, wenn Sie einmal schnell eine Webseite aufrufen möchten, ohne dazu erst den Internet Explorer anzuklicken und dann die Seite einzugeben. Durch die Kombination mit dem Schalter -k erhalten Sie die Webseite ohne störende Menüs und sonstige Symbolleisten angezeigt.

Tipp: Diesen Vollbild- oder Kiosk-Modus verlassen Sie wieder mit der Tastenkombination Alt + F4, eine andere Möglichkeit dazu haben Sie nicht, denn Menüs und Schließen-Feld werden ja nicht angezeigt.

Sie können den Internet Explorer auch von der Eingabeaufforderung von Windows aufrufen, indem Sie start iexplore gefolgt vom Parameter und dem oder den Schaltern eingeben.

Die manuelle Eingabe ist Ihnen vielleicht zu mühsam und Sie möchten diese automatisieren. Das geht über das Anlegen einer Stapeldatei (Batchdatei), in der Sie den gewünschten Aufruf eintragen:

  • @echo off
    start iexplore.exe https://www.experto.de

Eine Übersicht der Schalter für den Internet Explorer

Zum Aufruf des Internet Explorers können Sie die folgenden Schalter als Befehlszeilenoptionen verwenden, sofern diese in Ihrer Version des Internet Explorers unterstützt werden:

  • about:blank: ruft den Internet Explorer ohne Homepage auf.
  • about:NoAdd-ons: ruft den Internet Explorer wie bei -extoff ohne Add-Ons auf.
  • -channelband wird ab Internet Explorer 7 nicht mehr angeboten.
  • -e zeigt die Hilfe an, jedoch nur bei Linux und wird ab dem Internet Explorer 7 nicht mehr angeboten
  • -embedding startet den Internet Explorer über OLE Embedding zur Webbrowser-Steuerung (WebControl) ohne Anzeigen einer Homepage.
  • -eval wird ab dem Internet Explorer 7 nicht mehr angeboten.
  • -extoff startet den Internet Explorer ab Version 7 ohne Add-Ons, was zum Beispiel zum Testen zur Suche nach der Ursache von Fehlern recht hilfreich ist.
  • -framemerging erhöht die Geschwindigkeit beim Starten des Internet Explorers ab Version 8, indem statt einem Prozess für den Internet Explorer und einem Prozess für die Register (Tabs) nur ein Prozess für Internet Explorer und Register geladen wird. Später werden allerdings zusätzliche Prozesse gestartet, wobei die Anzahl von der Rechnerleistung abhängt.
  • -k zum Aufruf im Vollbildmodus, das k steht für Kiosk.
  • -new zum Aufruf einer neuen Instanz des Internet Explorers ist Standard, wird ab dem Internet Explorer 7 nicht mehr verwendet.
  • -noframemerging schaltet das Framemerging ab.
  • -nohangrecovery weist den Internet Explorer an, keine Webseite erneut zu laden, die "hängt". Diese Befehlszeilenoption ist beim Internet Explorer 9 vorhanden.
  • -nohome ruft den Internet Explorer ohne die voreingestellte Startseite auf.
  • -nomerge wurde nur in der Beta-Version des Internet Explorers 8 verwendet und durch -noframemerging ersetzt.
  • -nowait wird ab dem Internet Explorer 7 nicht mehr angeboten
  • -private startet den Internet Explorer im InPrivat-Modus, der höhere Sicherheit beim Browsen bietet, da zum Beispiel nach der Sitzung die Cookies und Verlaufsdaten gelöscht werden. Diese Befehlsoption steht ab dem Internet Explorer 8 zur Verfügung.
  • -remote für einen Remote-Aufruf des Internet Explorers, wobei dies nur bei Linux funktioniert und ab dem Internet Explorer 8 nicht mehr angeboten wird.
  • -v und -version kann bei Linux zur Angabe der Version verwendet werden, ab dem Internet Explorer 8 mehr angeboten.

Es gibt auch Schalter zur Steuerung der Installation des Internet Explorers. Eine Übersicht dazu liefert Microsoft auf dieser Knowledgebase-Seite für den Internet Explorer 7. Eher für Entwickler ist diese deutlich umfangreichere Liste an Befehlszeilenoptionen in englischer Sprache im Microsoft TechNet gedacht.