Touchscreen statt Matschscreen: Smartphone-Display richtig reinigen

Eine aktuelle Umfrage brachte an den Tag, dass jeder Achte sein Mobilfunkgerät niemals reinigt. Dies ist in Zeiten der Smartphone-Bedienung mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm ein klares Indiz für einen hohen Ekel-Faktor. Wie Sie als Smartphone-Anwender auf Ihre Mitmenschen einen gepflegten Eindruck am Display machen, erfahren Sie in den blitzsauberen Praxistipps dieses Beitrags.

Berührende Kommunikation: Smartphones etablieren das "Telefonieren mit Anfassen"

Der Hightech-Verband BITKOM hat in einer Umfrage enthüllt, dass sich mehr als jeder siebte Deutsche (15 Prozent) davor ekelt, das Mobiltelefon anderer Leute zu benutzen – Frauen (18 Prozent) häufiger als Männer (13 Prozent). Die Umfrage bezog sich auf alle Mobiltelefone, aber klar ist, die Umfragewerte würden bei Smartphones noch viel deutlicher ausfallen.

Schließlich werden Smartphones per Touchscreen gesteuert, und dieser Touchscreen wird mit den Fingern bedient. Was diese Finger möglicherweise ganz ohne nachfolgende Reinigung vorher so bedient haben, überlasse ich jetzt einfach mal Ihrer Phantasie. Der BITKOM-Verband hat einige Tipps zur Reinigung und Pflege von Handys, speziell Smartphones, zusammengetragen, die wir nachfolgend um unsere praxisgehärteten Redaktionsempfehlungen ergänzt haben:

Verschmutzung vorausschauend vermeiden

Der beste Schutz gegen verschmutze Handyoberflächen besteht darin, Verschmutzungen zu vermeiden. Als größte Schmutz- und Bakterienquelle gelten Mahlzeiten, die während des Telefonierens eingenommen werden. Zurückbleibende Essensreste begünstigen das Wachstum von Keimen.

Wissenschaftler haben zudem Spuren von Handcremes und Schminke als Nährboden für Krankheitskeime entdeckt. Außerdem sollte das Telefon nicht in Toiletten oder öffentlichen Waschräumen genutzt werden. Dort befinden sich viele Krankheitserreger in der Luft. Das Gleiche gilt für staubige oder schmutzige Umgebungen.

Keine scharfen Reinigungsmittel verwenden

Auch wenn es naheliegend erscheint, Smartphones mit einem Glasreiniger zu säubern: Scharfe Reinigungsmittel sind nicht geeignet, die Oberfläche eines Touchscreens zu reinigen. Alkohole, Spülmittel und Seifenlaugen können langfristig die fettabweisende Oberfläche der Geräte beschädigen und so ihre Bedienbarkeit beeinträchtigen.

Elektronische Geräte sollten grundsätzlich nicht mit Wasser in Berührung kommen: Eindringende Feuchtigkeit kann elektronische Schaltkreise korrodieren lassen und ein Smartphone nachhaltig beschädigen. Bedenken Sie auch, dass bei einer falschen Reinigung durch ein chemisches Putzmittel und einer daraus resultierenden Beschädigung des Displays Ihr Gewährleistungs- und Garantieanspruch erlischt.

Desinfektion schützt vor Keimen und Pilzen

Alkohol desinfiziert und eignet sich generell für den Kampf gegen Keime. Doch er greift die fettabweisende Oberfläche der Smartphones an und sollte möglichst selten verwendet werden. Besser geeignet sind spezielle Hygienesprays mit einer keimabtötenden, antibakteriellen Wirkung. Sprays zum Desinfizieren gibt es ab rund 2 Euro, beispielsweise in Drogerien, im Fachhandel oder in Apotheken.

Sauber anpacken – Touchscreens erobern Gerätebedienung

Die hier aufgezählten Reinigungsmethoden beziehen sich nicht nur auf Smartphones, sondern prinzipiell genauso auf Tablet-PCs, Navigationsgeräte, Kameras, Fernbedienungen und PDAs, also alle Geräte, die ebenfalls mit einem Touchscreen gesteuert werden.

Touchscreen trocken reinigen

Für die alltägliche Pflege des Mobiltelefons eignen sich Reinigungstücher, wie sie für Monitore/Displays und andere elektronische Geräte verwendet werden. Diese Tücher gibt es beispielsweise im Fachhandel. Beachten Sie allerdings, dass diese Tücher keine getrockneten Reinigungsflüssigkeiten wie Laugen oder Seifen enthalten sollten, die nach dem Auspacken mittels der Luftfeuchte wieder aktiv werden. Bei vielfachem Einsatz können solche Reinigungsmethoden eher schaden.

Mikrofasertücher versus Fett

Im Praxistest zeigen sich beste Ergebnisse beim Verwenden von Mikrofaser-Tüchern. Sehr häufig werden Mikrofaser-Tücher beispielsweise als Brillenputztücher eingesetzt. Der Vorteil: Die Mikrofaser nimmt selbst in trockenem Zustand Fettschmutz auf. Bei der Trockenreinigung sollte man allerdings darauf achten, dass sich keine groben Partikel auf dem Touchscreen befinden: Sie können beim Reiben Kratzer hinterlassen.

Displayschutzfolien schützen vor Kratzern

Wer seinen Touchscreen neuwertig halten möchte, sollte nach dem Kauf eine professionelle Displayschutzfolie aufziehen. Sie ist kaum zu erkennen, haftet ohne Kleber und schützt das Handy ähnlich wie die Einschlagfolie ein Buch. Die Folie verhindert das Verkratzen der Oberfläche und reduziert die Ablagerungsmöglichkeit von Keimen.

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