Tipps zum Einsatz von NFC-Tags bei der Smartphone-Nahfeldkommunikation

Der kontaktlosen Datenübertragung kommt eine immer größere Bedeutung zu. Wer will schon ernsthaft heute noch Mobilgeräte per Kabel verbinden? Dabei spielt auch die NFC-Nahfeldkommunikation eine immer wichtigere Rolle, bei der über die speziellen "NFC-Tags" Aktionen ausgelöst werden können. Grundlegendes Praxiswissen zu den NFC-Tags finden Sie hier.

Ob Mobilfunk, WLAN, USB gefunkt oder Bluetooth, ein praktisches Überall-Netzwerk muss heute kabellos und trotzdem sicher funktionieren. Eine besondere Rolle mit sehr spezifischen Fähigkeiten für die gewünschte Anwendung spielt NFC (Near Field Communication, dt. = Nahfeldkommunikation, Nahbereichskommunikation), das eine Lücke im bisherigen Angebot schließt.

Denn bislang fehlte eine Schnittstelle, die sich für eine einfache Datenübertragung, das Ablesen von Geräteeigenschaften und für Bezahlvorgänge eignet. Genau diese Lücke schließt NFC, denn diese Technik arbeitet in einem Frequenzbereich von 13,56 MHz und bietet bei einer Datenübertragungsrate von maximal 424 kBit/s nur eine Reichweite von zehn Zentimetern.

Keine Berührungsangst: Die zwei Arten der NFC-Kommunikation

Wie im IT/TK-Jargon in vielen Fällen zu beobachten, schleift sich bei neuen Begriffen oft die Verbreitung einer falschen Bedeutung ein. Denn eigentlich meint NFC eine aktive Kurzstrecken-Funkverbindung zwischen zwei Geräten. Immer häufiger wird jedoch auch das passive Auslesen eines RFID-Tags (Smart Tag) über ein Funkfeld als NFC bezeichnet, obgleich dabei nur ein NFC-Gerät aktiv ist. Wie auch immer die sprachliche Entwicklung sein wird, generell wird also bei NFC zwischen zwei Arten von Verbindungen unterschieden:

  1. Eine NFC-aktiv-aktiv-Verbindung (Peer-To-Peer) wird benutzt, wenn zwei Smartphones ihre Daten austauschen. Eine aktive Verbindung bedeutet daher immer auch, dass zwei Funkfelder (gleichwertige Transmitter) aktiv sind.
  2. Hingegen spricht man von einer aktiv-passiven NFC-Verbindung, wenn ein NFC-fähiges Smartphone Informationen von einem NFC-Tag in „Berührungsnähe" einliest. In diesem Fall ist also nur ein Funkfeld aktiv.

Tipps zu Tags: Praxiswissen zu NFC-Tags

Mit NFC, das Sie insbesondere in den meisten Android-Smartphones ab der Leistungs-Mittelklasse finden, wird das Smartphone sozusagen zum Lesegerät. Die NFC-Tags (passive RFID-Transponder) auszulesen, setzt nur ein NFC-fähiges Smartphone bzw. Lesegerät, den aktivierten Dienst und nötigenfalls eine aktive NFC-App voraus. Zur Handhabung der NFC-Tags ist Folgendes wissenswert:

  • Die Betriebsspannung des NFC-Chips in einem NFC-Tag wird mittels elektromagnetischer Induktion (Magnetfeld erzeugt Strom) vom NFC-Lesegerät, also in den meisten Fällen dem Smartphone und seinen NFC-Funk, zur Verfügung gestellt. Die NFC-Tags benötigen daher keine eigene Spannungsversorgung und sind somit auch nach der Programmierung "endlos lagerbar".
  • NFC-Tags sind aber nicht nur extrem genügsam, sondern auch extrem langlebige Schreib-Lese-Speicher. Man schätzt, dass sie bis zu 100.000 Mal mit neuen Inhalten wiederbeschreibbar sind.
  • NFC-Tags verfügen nur über eine sehr geringe Speicherkapazität. Typischerweise beträgt die Kapazität der derzeit am Markt erhältlichen NFC-Tags 168 Byte (144 Byte nutzbar), 1.024 Byte (716 Byte nutzbar) oder 4.096 Byte (3.056 nutzbar). Dabei können Sie pro nutzbarem Byte ein beliebiges Zeichen speichern oder auslesen. NFC-Tags mit weniger als 1 KB Datenkapazität lohnen die Anschaffung eigentlich bei dem geringen Preisvorteil nicht.
  • Vorsicht Falle: NFC-Tags im öffentlichen Raum, beispielsweise in "Smart-Postern", lassen sich recht leicht ersetzen oder manipulieren. Im schlechtesten Fall wird auf diesem Weg auf einem Smartphone Malware installiert, ohne dass der Benutzer überhaupt etwas davon ahnt. Daher ist es unbedingt wichtig, ein aktuelles Anti-Malware-Programm auf dem Smartphone einzusetzen.
  • Die Hersteller von NFC-tauglichen Smartphones liefern in aller Regel mindestens einen NFC-Tag mit dem Gerät mit. Dies kann wie ein kleiner Schlüsselanhänger aussehen, oder in Form eines Aufklebers daherkommen. Die NFC-Aufkleber bestehen intern aus dünnen Leiterbahnen, die im NFC-Feld einerseits durch die Induktion einen Strom erzeugen und dem NFC-Chip somit Leben einhauchen, andererseits auch als Antenne dienen, damit die Daten zum Smartphone gefunkt werden können.
  • Wichtig bei der Handhabung von NFC-Aufklebern: Sie dürfen nicht auf metallische Untergründe geklebt werden, denn das stört die Induktion und damit den Stromfluss und das Auslesen. Ideal sind alle Arten von elektromagnetisch isolierenden (nichtleitenden) Untergründen, beispielsweise Kunststoff oder Pappe.
  • So richtig Sinn machen NFC-Tags, wenn sie sehr selbst programmiert werden. Dazu braucht keine Programmiersprache gelernt zu werden. Die Programmierung führen Sie entweder mit einem mitgelieferten Tool des Geräteherstellers durch oder benutzen eine kostenlose App wie Trigger (vormals "NFC Aufgaben-Launcher2). Die App ist deutschsprachig, einfach zu bedienen und bietet Ihnen viele vordefinierte Funktionen und Schalter, um die NFC-gesteuerten Aktionen genau auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse anzupassen.
  • Wer für das Programmieren mehrere Tags nachkaufen möchte, findet schon heute im Netz ein umfangreiches Angebot an NFC-Tags in vielen Formen und Farben plus Zubehör, beispielsweise im "NFC-Tag-Shop". Es gibt NFC-Tags als quadratische oder runde Aufkleber, als geschlossenen Anhänger aus Kunststoff und als kleinen PVC-Chip, sodass Sie den besten NFC-Chip für Ihre Anwendung wählen können.