Wie begeistern Sie Ihre Azubis für Ihr Unternehmen?

Der Fachkräftemangel in Deutschland nimmt mittlerweile dramatische Formen an. Was liegt da näher, als den eigenen Nachwuchs zu fördern und ans Unternehmen zu binden? Sie können bereits während der Ausbildungszeit einiges tun, um Ihre leistungsstarken Auszubildenden zufrieden zu stellen oder besser: zu begeistern und zu binden.
1. Besondere Projekte für besondere Azubis
Initiieren Sie Projekte für Ihre guten Auszubildenden, wie das Verfassen und Produzieren von Broschüren oder Internet-Seiten über den Ausbildungsberuf und wie die Ausbildung bei Ihnen erlebt wird, über pressewirksame Sozialprojekte bis hin zur (zeitlich begrenzten) Führungsverantwortung z. B. im Handel oder Gastgewerbe.
Denn mit normalen Anforderungen, guten Abteilungsbewertungen sowie Berufsschulnoten und die Aussicht auf eine „einfache" Abschlussprüfung allein können Sie den guten Azubi heutzutage nicht mehr „fesseln". Übertragen Sie hier bewusst und gezielt mehr Verantwortung, als es der Ausbildungsrahmenplan vorsieht.
2. Die Arbeit muss interessant sein
Vermeiden Sie es, vor allem bei der Ausbildung Ihrer stärksten Azubis, diesen häufig stupide Aufgaben zu übertragen. Denn damit erreichen Sie gleich eine 3-fach negative Wirkung, da Sie sein Potenzial nicht nutzen, ihn unzufrieden machen und in seinen Augen Ihren Ruf als Ausbildungsbetrieb ruinieren. Die emotionale Bindung des Azubis an Ihr Unternehmen nimmt ab.
3. Initiieren Sie einen freiwilligen Ausbildungszirkel
Lassen Sie Ihren Auszubildenden Vorschläge für die Lösung kleinerer betrieblicher Probleme erarbeiten und – nach Absprache mit den betroffenen Abteilungen – mit durchführen. Kaum jemand in Ihrem Unternehmen hat einen so guten Überblick über die einzelnen Abteilungen und deren Arbeitsweise und kommt so viel rum, wie Ihre Azubis. Das ist eine sehr gute Voraussetzung, um Vorschläge für organisatorische Verbesserungen zu erarbeiten.
4. Binden Sie Ihre Azubis frühzeitig
Finden Sie heraus, wo die besonderen Begabungen und Affinitäten Ihrer Auszubildenden liegen. In welcher Abteilung würde jemand bevorzugt arbeiten? Welches sind – perspektivisch gesehen – die Traumjobs der Auszubildenden? Wie sind seine Perspektiven im Unternehmen, was können Sie ihm nach der Ausbildung bieten?
5. Mitarbeiterförderung – ein Leben lang
Machen Sie deutlich, dass Sie auch nach Ende der Ausbildung Ihre Mitarbeiter in Ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung fördern. Stellen Sie echte Aufstiegsfortbildung in Aussicht, deren Kosten das Unternehmen trägt.

6. Chancen für Ihre besten Ausbildenden – Förderprogramme des Bundes
Die Richtlinie „Begabtenförderung Berufliche Bildung" richtet sich genau an Ihre besten Ausbildungsabsolventen. Mit Hilfe von Fördermitteln wird deren Karriere gezielt unterstützt

– insbesondere durch die Finanzierung von ausgewählten Weiterbildungsmaßnahmen. Voraussetzung ist, dass Ihr Auszubildender herausragend gute Prüfungen abgelegt hat. Informieren Sie sich über die genauen Bedingungen beim Bund.
Insgesamt können für 3 Jahre Fördergelder fließen. Die Förderung kann direkt nach der Abschlussprüfung beginnen. Das ist der frühestmögliche Zeitpunkt. Pro Jahr und Stipendiat ist ein Förderbetrag von 1.700 Euro vorgesehen. Der maximale Förderbetrag für einen ehemaligen Auszubildenden beträgt somit 5.100 Euro.