Was tun, wenn der Azubi mit dem Ausbildungsnachweis im Rückstand ist?

Das Führen des schriftlichen Ausbildungsnachweises, auch Berichtsheft genannt, gehört nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen von Auszubildenden. Zumindest sollte man das folgern – angesichts der Tatsache, dass immer wieder Rückstände aufgearbeitet werden müssen. Aber wie kann man das verhindern?

Sie als Ausbilder haben nach dem Berufsbildungsgesetz die Verpflichtung, die schriftlichen Ausbildungsnachweise regelmäßig zu prüfen. Da Sie zeitlich für viele Dinge eingebunden sind, steht diese Verpflichtung möglicherweise nicht ganz oben auf ihrer Agenda.

Dennoch sollten Sie zumindest alle 6-8 Wochen, besser alle 4 Wochen, einen Blick in die Berichtshefte Ihrer Auszubildenden
werfen. Was sich da manchmal offenbart – qualitativ und quantitativ, hat oftmals jede Menge Verbesserungspotenzial.

3 Tipps, wie Sie die Disziplin beim Führen der Berichtshefte erhöhen können

Tipp 1: Schaffen Sie Bewusstsein für die Wichtigkeit der Aufgabe

Ein Auszubildender, der den schriftlichen Ausbildungsnachweis regelmäßig führt, hat immer Überblick über seine Ausbildung. Er kann selbst prüfen, welche Ausbildungsziele schon erreicht wurden und welche noch ausstehen. Zudem schaffen Sie das Bewusstsein für diese Verpflichtung, wenn Sie daran erinnern, dass der schriftliche Ausbildungsnachweis vor der Abschlussprüfung vollständig und lückenlos vorgelegt werden muss. Ist dies nicht der Fall, dann scheitert nämlich die Zulassung zur Prüfung.

Tipp 2: Führen sie feste Zeiten ein

Der Ausbildungsnachweis muss durch Ihren Azubi während der Arbeitszeit geführt werden. Sie müssen dem Auszubildenden also einen entsprechenden zeitlichen Freiraum verschaffen. Hierbei hat es sich bewährt, wenn Sie für diese Tätigkeit eine bestimmte Zeit festlegen, in der die Azubis diese Arbeit gemeinsam bewältigen. Hier bietet sich beispielsweise der Freitagnachmittag an, an dem die Ausbildungswoche noch einmal Revue passiert und schriftlich festgehalten wird.

Tipp 3: Seien Sie konsequent bei anhaltenden Problemen

Neben Ihrer Verpflichtung, den schriftlichen Ausbildungsnachweis regelmäßig zu kontrollieren, müssen Sie natürlich auch auf anhaltende Probleme entsprechend reagieren. Weigert sich ein Auszubildender, den Nachweis zu führen bzw. präsentiert jedes Mal eine neue Ausrede, dann nehmen Sie sich diesen Kandidaten ganz besonders vor.

Setzen Sie ihm eine Frist, bis wann er den Ausbildungsnachweis vollständig geführt hat. Kommt er seine Verpflichtung noch immer nicht nach, dann können Sie ihn nochmals ermahnen (gegebenenfalls auch schriftlich) oder auch eine "richtige" Abmahnung schreiben. Es ist zwar schade, dass es so weit gekommen ist, aber der Azubi muss das Bewusstsein erlangen, dass beim konsequenten Verweigern am Ende sogar eine Kündigung erfolgen kann.