Ausbildung: Wenn Suchtprobleme erkennbar werden

Für Sie als Ausbilder ist es eine der größten Herausforderungen überhaupt: Suchtprobleme bei einem Azubi, die während der Ausbildung deutlich werden. Viel tun können Sie allerdings nicht – richtig reagieren aber schon.

Arbeiten in der Woche und Feiern am Wochenende: Viele Azubis handeln nach dieser Devise. Dass am Freitag und Samstag dann auch mal ordentlich getrunken wird, kommt natürlich vor. Deswegen muss niemand gleich von Suchtproblemen ausgehen. Trotzdem kann es diese geben – gerade auch dann, wenn es Indizien dafür gibt, dass sogar während der Ausbildung ein Schluck genommen oder etwas eingeworfen wird.

Suchtprobleme in der Ausbildung bedeuten auch Gefahren
Als Ausbilder müssen Sie auf entsprechende Kenntnisse über vermutete Suchtprobleme natürlich reagieren. Alkohol und Drogen beeinflussen schließlich die Leistungsfähigkeit von Auszubildenden – nicht nur mit Auswirkungen auf die Noten, sondern auch auf die Wahrscheinlichkeit von Arbeitsunfällen während der Ausbildung, denn:  

  • Das Reaktionsvermögen wird eingeschränkt.
  • Gefahren können nicht richtig eingeschätzt werden.
  • Das Konzentrationsvermögen leidet.
  • Die räumliche Wahrnehmung wird eingeschränkt.  

Reagieren Sie bei vermuteten Suchtproblemen in der Ausbildung konkret so:  

  1. Suchen Sie das Gespräch mit dem Auszubildenden. Empfehlen Sie ihm auf jeden Fall, sich professionelle Hilfe zu suchen. Führen Sie das Gespräch im Beisein eines Zeugen, protokollieren Sie den Inhalt und lassen Sie sich das Protokoll vom Azubi abzeichnen.
  2. Informieren Sie diskret das Ausbildungsumfeld des Auszubildenden. Das betrifft vor allem den Vorgesetzten und ggf. den zuständigen Fachausbilder.
  3. Falls notwendig entbinden Sie den Auszubildenden von allen Aufgaben, die ggf. eine Gefahr darstellen könnten. Im Zweifelsfall sollten Sie ihn nach Hause schicken, um Risiken zu vermeiden.