Krank als Azubi: Müssen Sie jetzt zuhause bleiben?

Wenn Sie sich als Auszubildender krank melden, kann das die unterschiedlichsten Ursachen haben: Fieber, Verletzungen, psychische Probleme und vieles mehr. Je nachdem, worunter Sie leiden, müssen Sie auf bestimmte Dinge verzichten, die dem Gesundungsprozess schaden würden.

Insofern brauchen Sie nicht unbedingt zuhause oder gar im Bett zu bleiben, wenn Sie sich aus gutem Grund im Ausbildungsbetrieb krankgemeldet haben. Erlernen Sie einen körperlich anstrengenden Beruf und leiden unter einer Sportverletzung, die ihre beruflichen Tätigkeiten zurzeit unmöglich macht, dann brauchen sie dennoch nicht auf bestimmte Freizeitaktivitäten zu verzichten, wie zum Beispiel auf einen Kinobesuch oder einen Aufenthalt im Biergarten.

Es ist sogar schon vorgekommen, dass ein krankgeschriebener Arbeitnehmer Marathon gelaufen ist, dies dem Arbeitgeber berichtet wurde und dieser gekündigt hat – allerdings ohne Erfolg. Arbeitsgerichte schauen nämlich ganz genau hin, was ein Arbeitnehmer während seiner Krankheit tut.

Eine Kündigung wäre nur dann berechtigt, wenn dem Arbeitnehmer bzw. dem Azubi eine bewusste Täuschung des Unternehmens nachgewiesen werden kann. Im Falle des Marathonlaufs haben die Arbeitsgerichte die Kündigung ebenfalls gekappt. Der Kollege litt unter einer psychischen Erkrankung. Unter diesen Umständen kann die Teilnahme an einer Sportveranstaltung – auch an einer sehr anstrengenden – sogar gesundheitsfördernd sein.

Fragen Sie sich selbst: Hilft mir das?

Möglicherweise haben Sie sich bereits einmal gefragt, ob Sie in krankem Zustand einkaufen gehen sollen – zumal sie dann möglicherweise an den Werkstoren Ihres Ausbildungsbetriebs vorbeikommen. In solchen Situationen stellt sich stets die Frage: Hilft das dem Heilungsprozess oder schadet ihm es eher?

Hören Sie in sich hinein – oftmals sind Arbeitnehmer in der Lage, sich diese Frage selbst zu beantworten. Allerdings kann es auch vorkommen, dass Sie bei ihrem Urteil unsicher sind. Können Sie nicht ausschließen, dass die von ihm geplante Aktivität dem Heilungsprozess schadet, dann verzichten Sie lieber. Oder besser noch: Fragen Sie Ihren Arzt!