Krankmeldung: Wenn ein kranker Azubi ziemlich aktiv ist

Sie kennen das, möglicherweise insbesondere montags: Ein Auszubildender meldet sich krank. Das ist gerade um diese Jahreszeit kein außergewöhnlicher Vorgang. Und es ist auch grundsätzlich kein Vorgang, der Misstrauen erwecken sollte. Manche Krankmeldungen erscheinen jedoch unglaubwürdig. Lesen Sie hier mehr dazu:

Es gibt Situationen, in denen man einer Krankmeldung nicht so recht glauben mag. Das kann auch dann gelten, wenn der gelbe Schein pünktlich eintrudelt. Denn gerade, wenn immer wieder derselbe Azubi fehlt, ohne dass seinem betrieblichen Umfeld und Ihnen klar ist, was ihm eigentlich gesundheitlich fehlt, ist das ein Anlass aufzuhorchen. Natürlich geht Sie als Ausbildungsverantwortlicher seine Krankheit nichts an. Sie sollten daher auch nicht aktiv danach fragen.

Trotzdem ist Ihr Bedürfnis nach etwas mehr Sicherheit und dem Gefühl, von dem Azubi nicht hintergangen zu werden, nachvollziehbar.

Machen Sie aber nicht den Fehler, falsche Rückschlüsse zu ziehen. Gerade dann, wenn Gerüchte kursieren, was der Azubi während seiner Krankheit in seinem Privatleben alles so treibt, sollten Sie nicht viel darauf geben. Und selbst dann, wenn es keine Gerüchte, sondern bestätigte Informationen sind, ist noch lange nicht gesagt, dass der Auszubildende die Krankheit vortäuscht. Bedenken Sie: Nicht bei jeder Krankheit ist man an seine Wohnung oder sogar an sein Bett gebunden.

Psychische Krankheiten sind immer weiter verbreitet

Gerade dann, wenn den Azubi keine klassische Grippe befallen hat und er auch keine nachvollziehbare Verletzung erlitten hat, die ihn von der Arbeit fernhalten, fragt sich natürlich sein Umfeld, was mit ihm eigentlich los ist. Bevor Sie hier in die falsche Richtung spekulieren, ziehen Sie in Erwägung, dass Ihr Azubi unter einer psychischen Krankheit leidet. Denn gerade wenn die Seele und nicht der Körper streikt, können Sie aus den Verhaltensweisen Ihres Auszubildenden reichlich wenige Rückschlüsse ziehen.

Verhält sich ein Azubi während seiner Krankheit nachweislich sehr aktiv – das kann bis hin zu einem Marathonlauf gehen –, dann kann er trotzdem ernsthaft krank sein. Aber nicht nur das: Seine Aktivität kann auch Teil seiner Therapie sein und damit Nachweis dafür, dass er alles dafür tut, wieder gesund zu werden. Und genau das sollte er als Arbeitnehmer und Auszubildender auch tun.

Fazit: Ziehen Sie keine voreiligen Rückschlüsse aus (auf den ersten Blick) sonderbaren Aktivitäten des Auszubildenden während einer Krankmeldung, über die Sie nicht im Bilde sind.