Führen von Auszubildenden: Vermeiden Sie diese 4 Fehler

Ausbilder sind für Vieles verantwortlich: Natürlich müssen den Auszubildenden Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt werden, die Azubis müssen gerecht behandelt werden und letztlich sollte auch ein gewisser Wohlfühlfaktor vorhanden sein. Das Führen von Auszubildenden hat viele Facetten.

Bei der Führung von jungen Menschen, die sich in Ausbildung befinden, können Sie in viele Fettnäpfchen treten und unzählige Fehler machen. Kleine Fehler sind in der Regel korrigierbar, während große von vornherein vermieden werden sollten. Machen Sie daher keinen der folgenden 4 Kardinalfehler:

Fehler 1: Sie sind der Kumpel des Auszubildenden

Auch wenn Sie sich mit ihrem Azubi bestens verstehen, so behalten Sie doch stets im Auge, wer das Sagen hat. Einen kooperativen Führungsstil zu pflegen, bedeutet nicht, den Auszubildenden mit sich auf eine Ebene zu holen. Bewahren Sie sich einen Mindestabstand – schließlich müssen Sie die Arbeit des Auszubildenden irgendwann beurteilen, seine Fehler rügen und gute Leistungen positiv hervorheben. Das ist nur schwer möglich, wenn der Azubi mit Ihnen auf einer Ebene agiert.

Fehler 2: Ihre Ankündigungen werden nicht eingehalten

Glaubwürdigkeit als Ausbilder erlangen Sie vor allem dann, wenn sich der Azubi auf ihre Worte verlassen kann. Stellen Sie beispielsweise ein attraktives Projekt oder einen Azubiausflug in Aussicht, dann darf ein solcher Plan keineswegs im Sande verlaufen. Gleiches gilt, wenn Sie mit einem Auszubildenden fest vereinbaren, zu einem späteren Termin vereinbarte Ziele zu überprüfen.

Findet der Termin statt, dann weiß auch jeder kommende Azubi, dass er solche Ankündigungen ernst nehmen und sich auf den Termin vorbereiten muss. Findet er nicht statt, dann dürfte sich eine "Egal-Haltung" bei den Auszubildenden durchsetzen. Kündigen Sie also nur das an, was Sie tatsächlich auch realisieren können und führen Sie entsprechend penibel Ihren Terminkalender.

Fehler 3: Sie handeln nicht konsequent

Wenn ein Auszubildender jeden Morgen ein wenig zu spät kommt, dann können Sie darüber hinwegsehen, Sie können ihn aber auch darauf ansprechen. In jedem Fall ist zweiteres hier die bessere Lösung. Es macht natürlich keinen Sinn, einen Auszubildenden mit Abmahnungen zu bombardieren, wenn er mal ein paar Minuten zu spät kommt.

Allerdings sollte er schon wissen, dass Ihnen das als Ausbilder aufgefallen ist. Für den Fall dass das häufiger vorkommt, kündigen Sie ihm eine Abmahnung an. In der Regel wirkt dies Wunder. Und wenn nicht, dann ist tatsächlich auch die angekündigte Abmahnung fällig. Das wird – auch von anderen Auszubildenden und Kollegen – als konsequent empfunden.

Fehler 4: Sie ergreifen im Konfliktfall zu früh Partei

Konflikte kommen in der Ausbildung immer wieder vor. Nicht jeder Azubi kommt mit seinen Kollegen zurecht – das gilt auch umgekehrt. Wenn Sie als Ausbilder bzw. Ausbildungsverantwortlicher mit einem solchen Konflikt in Berührung kommen, machen Sie nicht den Fehler, sich zu früh auf eine Seite zu stellen.

Holen Sie tatsächlich erst von allen Seiten Meinungen zum Konflikt ein und handeln Sie dann. Sich reflexartig zu schnell schützend vor den Auszubildenden zu stellen, kann ebenso verkehrt sein, wie den Azubi, der als Querulant bekannt ist, vorzuverurteilen.