Doppelter Abiturjahrgang: Auswirkungen auf die Ausbildung

Dass sich die Schulzeit bis zum Abitur von 13 auf 12 Jahre verkürzt, hat auch Auswirkungen auf die Ausbildung. Denn einmalig treten damit – in den Bundesländern zu verschiedenen Zeitpunkten – mehr Bewerber auf. Welche Auswirkungen hat das?

Die Bewerberzahlen im Bereich Ausbildung gehen tendenziell zurück. Die demografische Entwicklung sorgt dafür, dass immer weniger junge Menschen die Schulen verlassen. Das betrifft die Haupt-, Real- und Gesamtschulen, aber auch die Gymnasien. Denn gerade für kaufmännische Ausbildungsberufe werden oftmals Abiturienten eingestellt. Dass sich die Schulzeit bis zum Abitur um 1 Jahr verkürzt und so ein doppelter Abiturjahrgang entsteht, hat also auch Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt.

Vermehrte Nachfrage nach Ausbildung durch doppelten Abiturjahrgang 
Im Jahr 2011 betrifft das die Bundesländer Bayern und Niedersachsen. Der doppelte Abiturjahrgang der Klassen 12 und 13 wird vor allem dafür sorgen, dass sich die Hochschulen auf einen regen Zulauf einstellen können. Aber auch im Bereich Ausbildung ist mit einer größeren Nachfrage zu rechnen. Denn die Anzahl der Interessenten ist durch den doppelten Jahrgang doppelt so groß wie sonst und die Anzahl derer, die keinen Studienplatz erhalten, dürfte ebenfalls wachsen. Auch hierdurch steigt die Anzahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz. 

Für manch einen Betrieb, der über Ausbildung seinen Nachwuchs rekrutiert, bedeutet das, dass er auf dem engen Bewerbermarkt auch mal durchatmen kann. Das gilt zumindest in dem Jahr, in dem sein Bundesland vom doppelten Abiturjahrgang betroffen ist. In manchen Bundesländern ist dieser Effekt bereits Vergangenheit, in den meisten steht er aber noch bevor. 

Doppelter Abiturjahrgang – wann und wo? 

2009 Saarland

2010 Hamburg

2011 Bayern, Niedersachsen

2011 Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen

2013 Nordrhein-Westfalen, Hessen 1. Etappe

2014 Hessen 2. Etappe