Azubi kommt häufig zu spät: So reagieren Sie

Wenn sich ein Azubi morgens immer wieder verspätet, dann sind Sie als Ausbilder gefordert. Schließlich gehört es auch zur Ausbildung, ihm Pünktlichkeit beizubringen. Vor allem muss der Azubi aber verstehen, dass er damit seine Ausbildung gefährdet.

Vermutlich sind die Auszubildenden, die nie oder äußerst selten zu spät zur Arbeit erscheinen, deutlich in der Überzahl. Wenn es aber doch zu Verspätungen kommt, dann werden immer wieder die gleichen Azubis auffällig. Und genau mit diesen Kandidaten müssen Sie jetzt einiges klären. Das ist nicht nur Ihre Aufgabe als Ausbilder. Auch die (pünktlichen) Kollegen erwarten das von Ihnen. Denn so geht es ja nun wirklich nicht.

Nicht gleich abmahnen, aber auch nicht ignorieren
Nicht zu empfehlen ist aus meiner Sicht eine sofortige Abmahnung beim allerersten morgendlichen Verschlafen. Das wäre sicherlich übertrieben und würde das Ausbildungsklima unnötig belasten. Auf der anderen Seite darf natürlich auch nicht der Fehler gemacht werden, dass man dieses kleine Vergehen völlig unerwähnt lässt. Im Gegenteil: Ihr Azubi soll schon mitbekommen, dass Sie die Verspätung zur Kenntnis genommen haben.

Wenn Sie es für notwendig halten, vor allem wenn sich Verspätungen häufen, führen Sie mit dem Azubi ein persönliches Gespräch. Möglicherweise ist das nämlich erst der Anfang und eine Vorstufe zum "Ihnen auf der Nase herumtanzen".

Geben Sie dem Azubi 3 Dinge mit auf den Weg

  1. Sie haben bemerkt, dass dieses Problem existiert und weisen darauf hin, dass Verspätungen im Ausbildungsunternehmen nicht zu akzeptieren sind.
  2. Sie fordern den Azubi auf, künftig immer pünktlich zu sein. Machen Sie darauf aufmerksam, dass man dem Verschlafen – am besten mit doppeltem Boden – vorbeugen kann: mit einem 2. Wecker, mit einem Weckauftrag an einen Bekannten und indem man pünktlich zu Bett geht.
  3. Zudem machen Sie unmissverständlich deutlich, dass Sie beim nächsten Mal zu arbeitsrechtlichen Mitteln greifen müssen. Dabei dürfte es sich zunächst um eine Abmahnung handeln. Wenn diese erst erfolgt ist, dann hat sich der Weg zu einer Kündigung des Auszubildenden deutlich verkürzt. Lassen Sie ihn das wissen.