Azubi im Kritikgespräch

Ein Kritikgespräch mit einem Azubi zu führen, ist keine leichte Aufgabe. Mit bestimmten Regeln geht es allerdings leichter. Das gilt gerade bei klaren Zielvereinbarungen, die später auch tatsächlich überprüft werden.

Nicht alle Azubis machen immer das, was Ihnen die Ausbildung vorschreibt. Nicht alle hören auf ihre Ausbilder. Andere kommen morgens nicht pünktlich und wiederum andere fallen wegen frecher Antworten auf. Das sind Anlässe genug, um mit dem jeweils betroffenen Azubi ein effektives Kritikgespräch zu suchen. Beachten Sie dabei aber stets einige Regeln, damit Sie den gewünschten Erfolg erzielen.  

Bereiten Sie das Kritikgespräch mit dem Azubi vor  
Nehmen Sie sich Zeit und schaffen Sie eine Atmosphäre, in der Sie wirklich ungestört sind und auch bleiben. Laden Sie den Azubi dazu beispielsweise in einen Besprechungsraum oder – wenn Sie das Telefon “abstellen“ können – in Ihr Büro. Führen Sie das Kritikgespräch möglichst noch am selben Tag, damit sich der Azubi nicht über Nacht den Kopf zerbrechen muss.

Beginnen Sie das Kritikgespräch mit einem positiven Einstieg. Sagen Sie dem Azubi, was er in der letzten Zeit gut gemacht hat und wo Sie seine Stärken sehen. Kommen Sie dann aber unmissverständlich auf den Punkt. Der Azubi muss schließlich wissen, was Ihnen nicht gefällt. Ganz wichtig dabei: Machen Sie deutlich, dass der Ausbildungsbetrieb beispielsweise ständiges Zuspätkommen oder freches Verhalten auf Dauer nicht dulden wird. Letztlich könnte nämlich eine Abmahnung die Konsequenz sein. Und die wiederum könnte eine Kündigung zufolge haben. Sagen Sie aber auch, dass Sie davon ausgehen, dass es so weit nicht kommen wird.  

Ein Kritikgespräch muss dem Azubi eine positive Perspektive geben  
Es muss dem Azubi klar werden, welches Verhalten konkret Sie von ihm erwarten. Tritt nämlich Besserung ein, dann wirkt sich das nicht nur auf die Beurteilungen aus. Die Ausbildung wird zudem in einer angenehmeren Atmosphäre verlaufen. Das sollte dem Azubi im Kritikgespräch klar werden. So erkennt er selbst den Vorteil eines angemessenen Verhaltens.  

Letztlich vereinbaren Sie mit dem Azubi ein weiteres Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt, in dem das Erreichte gemeinsam analysiert wird. Das motiviert zusätzlich, das Verhalten zu überdenken und zu ändern. Dieses weitere Kritikgespräch sollte allerdings erst nach einer angemessenen Zeit stattfinden. Es sollte erneut von Ihnen vorbereitet sein, indem Sie die an der Ausbildung Beteiligten zu dem Azubi und seiner Entwicklung befragen.