Auszubildende mit Schwächen gezielt fördern

Auszubildende mit Schwächen sind das Salz in der Suppe für Sie als Ausbilder. Nehmen Sie sich dem schwächsten Azubis daher intensiv an. Geben Sie jedem Einzelnen Selbstbewusstsein und beheben Sie die Defizite so weit wie möglich. Der betroffene Auszubildende muss dabei selbst erkennen, dass er in der Lage ist, Fortschritte zu machen.

Nicht jeder Auszubildende erfüllt alle Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden. Wäre das der Fall, dann wäre das ja auch erschreckend. Sie als Ausbilder hätten zwar deutlich weniger zu tun, aber Ihr Job wäre dafür nur halb so interessant. Ein Auszubildender, der Schwächen hat, ist Ihre eigentliche Herausforderung. Kitzeln Sie das Optimale aus ihm heraus.

Stärken des Auszubildenden ermitteln
Auch wenn Ihr Auszubildender zunächst einmal schlechte Leistungen in der Berufsschule bringt und wenn es in der Fachabteilung alles andere als gut läuft: Ihr Azubi hat auch Stärken. Fragen Sie gezielt bei Personen nach, die mit Ihrem Auszubildenden zu tun haben. Wo sind die Lichtblicke – wenn nicht im Fachlichen, dann vielleicht im Umgang mit Kollegen, beim Beachten der Betriebsordnung oder beim Einhalten der Ausbildungszeiten?

Nur wenn Sie seine Stärken kennen, können Sie diese dem Azubi bewusst machen und auch mal ein Lob anbringen. Und nur dann bekommt er das Selbstvertrauen, um sein Potenzial tatsächlich auszuschöpfen.

Die Schwächen des Auszubildenden beim Namen nennen
Allerdings ist die wichtigste Voraussetzung für bessere Leistungen das Wissen um die eigenen Schwächen. Diese sollten nicht beschönigt und beim Namen genannt werden. Vor allem aber: Sie sollten mit gezielten und individuellen Maßnahmen bekämpft werden. Ihr Auszubildender kann beispielsweise ausbildungsbegleitende Hilfen der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch nehmen.

Dann würde er Zusatzunterricht erhalten, der für Sie als Ausbildungsbetrieb übrigens kostenneutral ist. Stellen Sie sich aber auch selbst als Ansprechpartner zur Verfügung, an den sich der Auszubildende jederzeit wenden kann. Für Fachfragen rekrutieren Sie weitere Kollegen in den Fachabteilungen, die gerne alle Fragen beantworten. So kann der Azubi seine Wissenslücken in der Regel sofort stopfen und hat dadurch Erfolgserlebnisse.

Fortschritte dokumentieren und den Auszubildenden einbeziehen
Halten Sie die Sonderbehandlung des Auszubildenden auch schriftlich fest. Wann haben Sie mit ihm gesprochen? Welche Maßnahmen wurden wann getroffen? Wann wurden die ersten Fortschritte verzeichnet? Welche Zwischenetappen nach dem Ausbildungsrahmenplan wurden bereits erreicht?

Haken Sie solche Erfolge im wahrsten Sinne des Wortes zusammen mit Ihrem Azubi ab. So erkennt der Auszubildende, dass er tatsächlich vorankommt und erhält einen Überblick über die Wegstrecke, die noch vor ihm liegt.