Ursprünglich war der Ausbildungsbonus ein Instrument, das dafür sorgen sollte, so genannten Altbewerbern einen Ausbildungsplatz zu beschaffen. Wer Auszubildende übernimmt, die sich bereits in den Vorjahren vergeblich um eine Lehrstelle bemüht hatten, hatte Anspruch auf Fördergelder. Je nach Höhe der Ausbildungsvergütung betrugen diese 4.000, 5.000 oder 6.000 Euro. Das galt zwischen dem 1. Juli 2008 und dem 31. Dezember 2010.
Ausbildungsbonus seit 2011 nur noch bei Insolvenz-Übernahmen von Azubis
Da sich die Lage auf dem Bewerbermarkt mittlerweile gedreht hat, wurde der Ausbildungsbonus in dieser Form allerdings nicht verlängert. Seit dem 1. Januar 2011 erhält ein Betrieb den Bonus nur noch dann, wenn Azubis aus insolventen Unternehmen übernommen werden. Die 4.000, 5.000 oder 6.000 Euro werden dann anteilig gezahlt – je nachdem, wie weit die Ausbildung zum Zeitpunkt der Übernahme bereits fortgeschritten war. Dies sollte bis Ende des Jahres 2013 gelten.
Aber auch beim Ausbildungsbonus in dieser Form haben sich die Rahmenbedingungen geändert, sodass er so lange doch nicht aufrecht erhalten wird. Immer weniger Unternehmen werden insolvent – die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise sind Geschichte. Und da die Förderinstrumente des Arbeitsmarktes ohnehin vom "von-der-Leyen-Ministerium" überarbeitet werden, ist jetzt auch das Ende des Ausbildungsbonus früher als geplant in Sicht.
Gesetzentwurf kappt Ausbildungsbonus zum 31.3.2012
Im Gesetzentwurf zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt ist vorgesehen, den Ausbildungsbonus nur noch bis zum 31.3.2012 laufen zu lassen. Der neue Ausbildungsvertrag – nach der insolvenzbedingten Auflösung des alten – muss bis zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen worden sein. Nur dann ist noch eine Förderung möglich. Ab April 2012 wird der Ausbildungsbonus endgültig Geschichte sein; zumindest dann, wenn der Gesetzentwurf so umgesetzt wird.