Wie finde ich einen passenden Beruf?

Die Wahl des Berufes ist für viele die erste wirklich wichtige Entscheidung, die sich auf den Rest des Lebens auswirkt. Unsere Großeltern haben viel Mühe und Fleiß in die Debatten gesteckt, aus denen die freie Berufswahl hervorgesprungen ist. Uns bietet sich die Qual der Wahl. Lehrstellenbörsen bieten eine Auswahl kurioser Bezeichnungen an, aber wie soll man daraus einen passenden Beruf finden?

Die Sichtweise des richtigen Berufes

Bevor du (ich darf doch du sagen) dich in Lehrstellenbörsen auf die Suche nach dem richtigen Beruf machst, kannst du deine Interessen erst einmal eingrenzen. Sicherlich wollten viele Mädchen gerne „Mama“ werden. Sofern der Job vergriffen war, dann eben Prinzessin oder Model. Die Jungs plädieren dabei eher zu Feuerwehrmann, Astronaut oder Pilot.

Aber auch diese Berufe entsprechen wohl eher Kindheitsklischees, als realistischen Wünschen, wie der Lebensunterhalt verdient werden soll. Dabei ist der „perfekte Beruf“ Ansichtssache. Die Eltern haben dabei häufig eine ganz andere Vorstellung als du selbst und du solltest dir ihren Rat anhören, du musst ihn nicht befolgen. Hör dir an, was erwachsene Menschen dir empfehlen, denn sie schätzen dich (mehr oder weniger) neutral ein und haben selbst schon einige Hirngespinste ad acta legen müssen.

Könntest du selbst mit einem dieser Vorschläge leben? Denkst du, du könntest die Tätigkeit für lange Zeit interessant finden? Wie steht es mit den Entwicklungs- und Karrierechancen? Musst du umziehen, um deinen Beruf erlernen zu können? Was kannst du und was macht dir Spaß?

Die Eingrenzung des Berufsbildes

Lehrstellenbörsen und sonstige Jobvermittler arbeiten gerne mit Berufsfeldern. Das ist eine grobe Richtung dessen, was du später machen möchtest. Es gibt beispielsweise ein Berufsfeld, indem du viel mit Menschen oder Tieren arbeitest. Es gibt Berufsbilder, die sich um Werkstoffe wie Holz oder Metall drehen oder kaufmännische Tätigkeiten beinhalten. Das zu dir passende Berufsfeld findest du heraus, indem du dir eine Liste machst, worauf du mindestens je 10 Stichworte für Do´s and Dont´s notierst, was du also gerne machst und was dir keinesfalls in deinem Berufsleben unter die Finger kommen soll.

Mit diesem Berufsfeld kommst du bei der Agentur für Arbeit bzw. bei den Jobcentern einen riesigen Schritt weiter. Innerhalb dieser Berufsfelder findest du bestimmte Berufsgruppen. Bei Mensch und Tier kann es der medizinische oder pflegende Bereich sein, bei den Werkstoffen wird zwischen Gewinnung oder Verarbeitung unterschieden, und Kaufleute gliedern sich allgemein nach ihren Tätigkeiten.

In diesen Berufsbildern kannst du dich mit deinen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Hinterkopf umsehen. Für einige Berufe brauchst du Zulassungsvoraussetzungen wie Mittlere Reife oder Abitur. Exakte Stellenbeschreibungen erhältst du auch online von der Agentur für Arbeit. Darin kannst du sehen, was genau die Tätigkeiten sein werden, die sich hinter dem von dir ausgewählten Beruf verbergen.

Gut Ding braucht Weile

Fälle deine Entscheidung nicht unter Zeitdruck und ohne starke Emotionen. Hast du gerade Liebeskummer oder bist sonstig verstimmt, dehnt sich das auf deinen „Horizont“ aus. Du wirst dich womöglich in die falsche Richtung manövrieren. Ferner kannst du sicherlich während der letzten Schulphase ein paar Praktika absolvieren, um in den einen oder anderen Beruf hineinzuschnuppern.

Sehr beliebt sind natürlich Auslandspraktika, die nicht nur den Beruf, sondern gleich die ganze Welt vermitteln. Schule ade, jetzt bin ich groß, hurra! Ach, eines noch: Es gibt im Internet nicht wenige Scharlatane, die dir gegen Bezahlung anbieten, dich bei der Berufsfindung zu unterstützen. Seriöse Lehrstellenbörsen kosten nichts und die Beratung bekommst du definitiv kostenlos von der Agentur für Arbeit.

Bildnachweis: Kurhan / stock.adobe.com