Web 3.0 – Wohin entwickelt sich das Web?

Unternehmen beschäftigen sich damit, wie sie Web 2.0 in ihre Unternehmenskommunikation einbinden können. Experten diskutieren aber schon über die Zukunft, über das Web 3.0. Was könne das sein? Ein Erklärungsansatz wird in diesem Artikel aufgegriffen.

Unternehmen sind online und präsentieren sich. Konsumenten werden zu Produzenten und entwickeln eigene Inhalte. Die Technologie wird immer ausgereifter und verbreiteter. Auf dem Web Content Forum des Kölner eco Verbandes wurde am 02.04.2009 darüber diskutiert, wie die Webinhalte im nächsten Jahrzehnt aussehen. Was erwartet uns im Web 3.0?

In seiner Keynote hat Dr. Michael Granitzer – Bereichsleiter für Knowledge Relationsship Discovery, Know-Center GmbH – verbildlicht, mit welcher Informationsmenge jeder von uns es 2006 zu tun hatte. 161 Exabytes an digitaler Information standen jedem Einwohner der Erde zur Verfügung. Das sind 6 Tonnen Bücher. 2010 rechnet man mit 1 Zetabyte pro Einwohner. Genau hier ist das Web 3.0 gefordert. Diese unstrukturierten Informationen müssen aufbereitet, Relevantes muss identifizierbar werden. Im Moment sind Computer nur in der Lage, Daten zu verwalten und weiter zu geben. Sie können sie nicht interpretieren und in Zusammenhänge bringen. Um die riesige Informationsmenge mit geringer Informationsqualität zu bewältigen, wird das Web 3.0 Daten mit Semantik verbinden. Das Web 3.0 nutzt Semantik als intelligentes Bindeglied zwischen Nutzer, Diensten und Inhalten. Konzepte, Dinge und Informationen werden miteinander in Beziehung gebracht werden. Die Grundlage für eine intelligente Verarbeitung von Daten ist die Zuordnung von Metadaten, die einem Computer eine Zuordnung ermöglichen. Dies kann zum einen durch den Contentersteller selbst geschehen oder auch automatisiert ablaufen. Unschärfen wird es in beiden Fällen geben, eventuell etwas eingegrenzt durch intelligente, „lernende“ Assistenten. Verschiedene Organisatoren beschäftigen sich bereits mit dem Thema und einzelne Beispielprojekte gibt es bereits. Der Influence Viewer zeigt beispielsweise, in welchem Einflussbereich sich verschiedene bekannte Persönlichkeiten bewegt haben. Die Suchmaschine PowerSet hat den Suchprozess in Wikipedia durch das Lesen von semantischen Informationen optimiert. Oder der Weinagent, der anhand der Informationen, was der User isst, die passende Weinempfehlung ausgibt. Die Daten werden in diesem Fall in einem semantischen Wiki verwaltet.

Im Web 3.0 geht es also nicht um neue Inhalte. Inhalte sind jetzt schon mehr als ausreichend vorhanden. Es geht vielmehr darum, diese Inhalte mit semantischen Informationen zu erweitern.

„Das Web ohne Semantik ist wie ein perfektes Gedächtnis ohne Verständnis.“